GLYPHOSAT IST IM MENSCHEN
Die Wirkung von Glyphosat auf den Menschen
Tierversuche lassen vermuten, dass der menschliche Körper 15 - 30 Prozent des in der Nahrung enthaltenen Glyphosats aufnimmt. Glyphosat kann in Blut und Körpergewebe nachgewiesen werden. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass es während der Schwangerschaft die Blut-Plazenta-Schranke überwinden kann. Ein kleiner Anteil Glyphosat kann im Körper zu Aminomethyl-Phosphonsäure (AMPA) umgewandelt werden. Wissenschaftliche Daten deuten darauf hin, dass sich ein Prozent des Glyphosat noch eine Woche nach der Aufnahme im Körper nachweisen lässt. So erhielten Ratten einmalig Glyphosat, das nach einer Woche noch nicht vollständig ausgeschieden war. Aufgrund seines allgegenwärtigen Einsatzes ist anzunehmen, dass ein Großteil der Bevölkerung
kontinuierlich Glyphosat ausgesetzt ist.
Aktuelle Tests haben Glyphosat im menschlichen Körper nachgewiesen.
Als Glyphosat vor rund 40 Jahren als Unkrautvernichtungsmittel auf den Markt kam, wurde ihm weitgehende Unbedenklichkeit für Mensch und Umwelt bescheinigt. Doch neuere wissenschaftliche Erkenntnisse lassen daran zweifeln. Zum einen geben eine Reihe von Umweltauswirkungen - wie u.a. Schädigung von Mikrorganismen, Würmern und Amphibien - Anlass zur Sorge, zum anderen wächst die Zahl an wissenschaftlichen Publikationen, die Glyphosat eine hormonelle Wirkung attestieren. Zahlreiche Untersuchungen und epidemiologische Studien weisen auch auf eine fruchtschädigende Wirkung des Herbizids hin.
Glyphosathaltige Herbizide variieren hinsichtlich ihrer Toxizität und können sich verheerend auf die menschliche Gesundheit auswirken. Es konnte gezeigt werden, dass sie bereits in geringen Dosen toxisch für menschliche Zellen sind, so etwa für Embryonal- und Plazenta-Zellen. Das Abbauprodukt AMPA ist für Menschen toxischer als Glyphosat selbst.
Glyphosat steht im Verdacht, eine hormonell wirksame Chemikalie zu sein und das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen. Schon winzigste Mengen hormonell wirksamer Chemikalien können in der Schwangerschaft irreversible Auswirkungen auf den sich entwickelnden Fetus haben. Fütterungsversuche an Ratten zeigten einen gestörten Testosteron-Haushalt beim männlichen Nachwuchs und Studien an Zellkulturen demonstrierten, dass Glyphosat die Rezeptoren für das männliche Geschlechtshormon blockiert. Bei weiblichen Tieren hemmt es die Bildung von Östrogen.
In den großen Soja-Anbaugebieten in Südamerika häufen sich Berichte über Missbildungen bei Neugeborenen. Eine Studie aus Paraguay ergab für Frauen, die in einem Radius von einem Kilometer zu Glyphosat-besprühten Feldern leben, eine zweifach erhöhte Wahrscheinlichkeit, ein fehlgebildetes Kind zu gebären. Im Laborversuch zeigten sich Missbildungen bei Frosch- und Hühner-Embryonen, die Glyphosat-haltigen Herbiziden ausgesetzt wurden.
Sowohl Glyphosat als auch AMPA wirken im Laborversuch „genotoxisch“, das bedeutet, sie beeinflussen die Fähigkeit der Zelle, ihre DNS exakt zu kopieren und zu vervielfältigen. Dies führt potenziell zu genetischen Mutationen und einem erhöhten Krebsrisiko. In Ecuador und Kolumbien werden Glyphosat-haltige Herbizide in Coca-Plantagen eingesetzt. Studien zeigten genetische Schäden und eine erhöhte Fehlgeburtenrate während der Sprühperioden. In der argentinischen Provinz Chaco, in der intensiv Roundup Ready-Soja angebaut wird, sind die Krebsraten in den letzten zehn Jahren um das Vierfache gestiegen.
GLOBAL 2000 und Friends of the Earth Europe