HUMUS STABILISIERT DAS KLIMA

Vor der Entstehung von Pflanzen und Humus herrschten extrem hohe Temperaturunterschiede zwischen Land (bis 300°C) und Meer (30°C). Dadurch entstanden enorme Stürme und Regenfälle. Durch Bildung von Biomasse (Pflanzen und Humus) und die damit erreichte Bindung von Wasser in Humus und Pflanzen wurden Aufheizungs-, Abkühl- und Verdunstungsprozesse und das Klima gemäßigt. Humus stellt heute den Pflanzen über die gesamte Vegetationsperiode so viel Wasser zur Verfügung, wie diese benötigen. Eine Störung dieses Gleichgewichtes führt wieder weg vom gemäßigten Klima. (Wohnung + Gesundheit 9/04 – Nr. 112)

 

Humus fördert die Bildung von CO2-Speichern

Unmengen von CO2 wurden während der Klimastabilisierung in fossilen Brennstoffen, in Sedimenten im Meeresgrund als Methanhydrat und im Meerwasser physikalisch gebunden. Eine Freisetzung dieser Mengen, verursacht durch Erwärmung der Erdatmosphäre (Treibhauseffekt), würde einen schnellen Temperaturanstieg bewirken, den Meeresspiegel stark erhöhen und die Atmosphäre für den Menschen unbewohnbar machen.

Die Photosynthese der Pflanzen verbraucht CO2 und bindet dieses im Boden, der Abbau von organischen Substanzen durch Bakterien (Verrottung) setzt dieses wieder frei. Wird Humusboden durch ökologischen Landbau aufgebaut und gepflegt, bleibt die Speicherfunktion für CO2 und Wasser erhalten. Zur Humusauflockerung arbeiten im Boden je Hektar ca. 30to Bodenlebewesen. Sie sorgen dafür, dass der Boden locker bleibt, aber nicht zu viel Sauerstoff erhält, damit der Verrottungsprozess nicht zu schnell geht. Durch intensive Bodenbearbeitung mit Maschinen und Kunstdünger kommt zu viel Sauerstoff in den Boden und der Humus schwindet durch Oxidation. Dadurch fehlt es dem Boden und den Pflanzen an Wasser zu Verdunstungskühlung, Trockenheit und Temperatur nehmen zu, es kommt zu einem Kreislauf, der die Folgen stetig steigert: Jahrhunderthochwasser stellen sich ein, Stürme nehmen zu, die CO2-Konzentration nimmt zu…

  • 1950 – 270ppm
  • 1989 – 300ppm
  • 2004 – 400ppm
  • 2040 – schätzungsweise 600-700ppm

Die empfohlene max. CO2-Konzentration für den Menschen liegt bei 500ppm, wird also in den kommenden Jahren überschritten werden, wenn wir den Trend nicht aufhalten!

Humus als Wasserspeicher, Bodenlebewesen zur Auflockerung und die enorme Verdunstungskühlung der Pflanzen sind die tragenden Säulen des gemäßigten Klimas unserer Erde. Dieses seit Millionen Jahren eingespielte Regelsystem hält den CO2-Gehalt auf einem Maß, das für Lebewesen ideal ist. Aufgrund von Humuszerstörung und übermäßiger Freisetzung von CO2 durch Verbrennung fossiler Kohlenstoffspeicher wird dieses Regelsystem gestört. Um diese Entwicklung zu bremsen, müssen folgende Schutzmaßnahmen getroffen werden

  1. Aufbau von CO2-Humusböden (bes. durch Wald-Aufforstung)
  2. Ökologische Landwirtschaft
  3. Umstellung der Verbrennung fossiler Brennstoffe auf Biomasse, d.h. Holz, Hackgut, Pflanzen etc in Form von Holzheizungen u. ä.
  4. Nutzung nachwachsender Rohstoffe im Hausbau anstelle von künstlichen Baustoffen, die mit viel Energieaufwand und oft aus Erdöl hergestellt werden.

(Wohnung + Gesundheit 9/04 – Nr. 112)

 

Humuswirtschaft fördert das ökologische und ökonomische Gleichgeweicht

Diese Maßnahmen stellen nicht nur das ökologische Gleichgewicht wieder her, sondern helfen auch Kosten zu sparen. Bei den heutigen Öl- und Pelletsheizungen (Pellets sind gepresste Holzspäne in Tablettenform) werden Mehrkosten für die Anschaffung einer Pelletsanlage nach ca. 5 Jahren durch die niedrigen Betriebskosten ausgeglichen. Würden die durch die CO2-Emissionen verursachten Umweltkosten lt. Fraunhofer-Studie berücksichtigt und auf eine 10KW-Heizung umgerechnet, müssten für die Ölheizung ca. 45.000€ pro Jahr aufgerechnet werden!

Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen sind bei ganzheitlicher Kalkulation nicht oder nur unwesentlich teurer als künstliche Baustoffe. Betrachtet man den gesamten Kreislauf von Herstellung, Nutzung und Entsorgung, sind natürliche Baustoffe sogar um ein Vielfaches günstiger und haben den positiven Nebeneffekt, dass sie dem Menschen nicht schaden, weil sie sich in Jahrhunderten bewährt haben, während viele künstliche Baustoffe bereits große Schäden angerichtet haben. (Wohnung + Gesundheit 9/04 – Nr. 112)

 

Humuswirtschaft trägt bei zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen

Heute ist der größte Wirtschaftsfaktor weltweit das Erdöl. Länder, die über keine Erdölreserven verfügen, würden durch Nutzung der auf Humuswirtschaft basierenden Biomasse unabhängig von den Öllieferanten. Gelder, die heute dorthin fließen, bleiben im Land. Die Erzeugung der Biomasse, die Nutzung heimischer Naturbaustoffe und der ökologische Landbau würden viele Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft beleben. Folgekosten würden wegfallen und die Lebensqualität würde steigen. (Wohnung + Gesundheit 9/04 – Nr. 112)

ls Uran“ (Prof. Schmitz-Feuerhake).