DIE BEDEUTUNG DES EPS FÜR DIE MENSCHLICHE GESUNDHEIT
Was bedeutet der Eichenprozessionsspinner für die menschliche Gesundheit?
Bei Beunruhigung der Raupen brechen die innen hohlen Haare ab und werden vor allem bei trocken-warmem Wetter durch Luftströmungen über weite Strecken (bis zu 200m) verfrachtet. In den Gespinstnestern, in denen sich die Raupen tagsüber aufhalten, häuten und verpuppen, sind stets große Mengen dieser Spiegelhaare vorhanden. Und auch im Unterholz sowie im Bodenbewuchs reichern sie sich an und können auch mehrere Jahre nach ihrer Bildung gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen. Die spitzen, an den Abbruchstellen scharfen, mit Widerhaken versehenen Spiegelhaare bohren sich bevorzugt an dünnen, feuchten Hautstellen ein. Diese Fremdkörper (und scheinbar auch ein von einer Drüse gebildetes und in den Hohlraum der Haare abgegebenes, lösliches Protein - das sog. Thaumetopein - ) löst bei Mensch und Tier Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems, die individuell ausfallen:
Hautreaktionen
- starker Juckreiz
- insektenstichartige Papeln
- Rötungennesselsuchtartige Quaddelnlokale rote Flecken
- i.d.R. klingt der Juckreiz nach 7 Tagen wieder ab
Entzündungen von Augenbindehaut und Auge
- Bindehautentzündung mit Rötung
- Lichtscheu und
- starke Schwellung der Augenlider
Entzündung der oberen Luftwege
- Entzündungen im Rachenbereich
- Schwellungen der Nasenschleimhaut
- Bronchitis
- Husten
- mitunter auch asthmaartige Symptome und sogar Auslösung von allergischen Schockreaktionen
Allgemeinerscheinungen
- zusätzlich können Schwindelgefühl, Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl auftreten
- Allergien können bei Kontakt ausgelöst werden
- alle Symptome verstärken sich bei wiederholtem Kontakt
Dauer der Gefährdung
Die hauptsächliche Gefährdung durch die Raupenhaare dauert von Mitte Mai bis in den späten Herbst an. Über das Raupenstadium hinaus geht von den in den Gespinstnestern vorliegenden, mit Spiegelhaaren versetzten Häutungsresten der Raupen eine Gefahr aus. Sie sind weiterhin eine Quelle z.B. lästiger Hautreaktionen, insbesondere wenn die Spiegelhaare durch direkten Kontakt mit dem Nest freigesetzt werden. Somit besteht auch dann noch Gefahr, wenn mit Gespinstnestern behaftete Eichen im Herbst und Winter gefällt und aufgearbeitet werden. Risikogruppen, wie z. B. Waldarbeiter und Selbstwerber, die in befallenen Waldgebieten Eichen einschlagen und aufarbeiten, müssen in betroffenen Gebieten auf diese Gefahr unbedingt hingewiesen werden.